Scharfe Schoten
Wer kennt sie nicht – scharfe Lebensmittel, mit denen wir so ziemlich alle unser tägliches Essen nochmals pimpen. Mit Knoblauch, Zwiebel, Ingwer, Pfeffer oder Senf würzen wir nicht nur unser Essen, sondern verleihen diesem auch eine gewisse scharfe Note. Doch für den ultimativen Schärfekick sorgen die Chilischoten.
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Schärfe ist im Gegensatz zu süß, sauer, salzig und umami kein Geschmack sondern ein Empfinden – genauer gesagt eine Schmerzempfindung. Nur wer es gewohnt ist, scharf zu essen, empfindet es nicht mehr als so schmerzhaft. Und ja, man kann seinen Körper an Schärfe gewöhnen und verträgt dann nach und nach sogar mehr Schärfe. Doch sollte man die Gewöhnung langsam steigern.
Es gibt Unterschiede, wie sich Schärfe auswirkt. Eine brennende-heiße Schärfe löst das Capsaicin in Chilischoten aus, während die enthaltenen Stoffe im Pfeffer eher prickelnd-betäubend wirken. Aber wir kennen es alle, die Schärfe von Senfsaat und Meerrettich steigen in die Nase. Warme Speisen schmecken deutlich schärfer, da die scharfen Bestandteile des Gewürzes die Wärmerezeptoren in der Mundschleimhaut anregen und einen Hitzereiz auslösen.
Und sollte man mal zu scharf gegessen haben, dann lässt sich dies gut durch Milch oder Milchprodukte wie Käse und Joghurt lindern. Das Trinken von Wasser bringt in diesem Fall gar nichts, da es der Schärfe nur hilft sich im Mundraum zu verteilen.
Interessant ist aber auch, dass Capsaicin auch sehr gesund ist. Dieser Stoff senkt den Blutdruck und Cholesterinspiegel, die Verdauung wird angeregt und tötet Keime ab. Und glücklich macht Schärfe auch noch: der Körper produziert eine Art körpereigenes Opiat – es handelt sich hierbei um die berühmten Endorphine.
1492 entdeckte Christoph Kolumbus nicht nur Amerika sondern auch die Chili. Vor der Entdeckungsreise in die neue Welt war diese scharfe Frucht, die zur Gattung der Paprika gehört, nur in Süd- und Mittelamerika bekannt. Händler brachten die Chilipflanze nach Westafrika und Südasien, wo sich die feurigen Früchte schnell verbreiteten.
Feurige Saucen
Intensiv, würzig-pikant und selbstverständlich mit einer gewissen Schärfe – scharfe Saucen sind weltweit beliebt. Für eine gute scharfe Sauce braucht es aber mehr als nur ein paar Chilis. Experimentiere mit folgenden Zutaten, um Deine eigene scharfe Saucen-Kreation zu perfektionieren.
- KRÄUTER & GEWÜRZE: Ohne Frage – mit frischen oder getrockneten Kräutern erhält die Sauce mehr Geschmack.
- CHILIS: Mit der Wahl der Chilisorte kannst Du Schärfe und auch das Aroma variieren. Beim Hacken von Chilis ist Vorsicht geboten! Am besten trägst Du dabei Küchenhandschuhe oder reibe Deine Hände vorher mit Pflanzenöl ein.
- ÖL & ESSIG: Öl macht die Sauce cremiger. Essig konserviert und gibt der Sauce einen säuerlichen Geschmack.
- SALZ: Salz kann individuelle Aromen noch unterstreichen und somit noch mehr zu Geltung bringen.
- ZUCKER: Der Zucker wirkt als Gegenpart zur Schärfe. Zudem wirkt er konservierend.
Tipp: Fertige Saucen können in kleine Behälter eingefroren werden. So kann man immer genau die Menge auftauen, die man gerade benötigt. Die Saucen abkühlen lassen, in einen geeigneten Behälter geben, nach oben noch 1 cm Luft lassen, verschließen und mit Datum beschriften. Die meisten Saucen halten tiefgefroren 3 Monate ohne Aromen zu verlieren.
Rezeptideen
Jalapeño-Sauce
Ketchup mit Kick
Chili Öl
Passt super zu Grillkäse! Am besten gleich die Doppelte oder Dreifache Menge kochen und in Einmachgläsern abfüllen.
Zucchini süß-sauer
Gerne auch die Doppelte oder Dreifache Menge kochen und in Einmachgläsern abfüllen. So bist Du gleich für den nächsten Grillabend vorbereitet!
Chimichurri
Pesto-artige Chimichurri-Soße - perfekt zu Fleisch
The Hall of Hell
Wie misst man die Schärfe einer Chili? Natürlich streng wissenschaftlich mit der Scoville-Einheit. Diese dient zur Abschätzung des Schärfegrads. 1912 wurde diese von dem Pharmakologen Wilbur L. Scoville entwickelt und dient heute zur ziemlich genauen Bestimmung des Schärfegrads, welche je nach Capsaicin-Gehalt variieren.
Carolina Reaper
1500000 – 2300000 SHU
Die schärfste Chili der Welt ist aktuell die Carolina Reaper. Entwickelt wurde sie von dem amerikanischen Ed Currie in South Carolina. Die Chili zeichnet sich besonders durch ihr Aussehen aus – rot, faltig und spitz zulaufend.
Trinidad Scorpion
1200000 – 2000000 SHU
Die aus der Karibik stammende lampionförmige Chili besticht mit einem fruchtig-blumigen Aroma und extremer Schärfe.
Bhut-Jolokia
855000 – 1041427 SHU
Auch bekannt als Ghost Pepper.
Red Savina Habanero
350000 – 577000 SHU
Die extrem scharfe Habanero wurde in Südkalifornien gezüchtet.
Habanero
100000 – 350000 SHU
Feuriger Leckerbissen mit tropisch-fruchtigen Aromen.
Cayenne
30000 – 50000 SHU
Weltweit bekannte Sorte, die hauptsächlich zu Chilipulver – dem Cayennepfeffer – verarbeitet wird.
Serrano
30000 – 50000 SHU
Neben Jalapeños der Klassiker in der mexikanischen Küche.
Jalapeño
2500 – 5000 SHU
Die beliebte Chili mit mexikanischen Wurzeln ist eine etwas mildere Variante unter den scharfen Schoten.
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