Tomaten
Saucen, Salate, Suppen: Die Tomate steht als Allroundtalent ganz weit oben in der Liste kulinarischer Lieblinge. In diesem Beitrag haben wir für dich Wissenswertes rund um den vitaminreichen Leckerbissen und die verschiedenen Sorten zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
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Tomaten: zwischen Obst und Gemüse
Dass sich frische Lebensmittel nicht immer eindeutig der Kategorie Obst oder Gemüse zuordnen lassen, ist inzwischen bekannt. Bei der Tomate kommt es vor allem auf den Blickwinkel an. Die Tomatenpflanze ist ein Nachtschattengewächs, das jedes Jahr neu kultiviert werden muss – aus botanischer Sicht gehört sie damit zum Gemüse. Auch im Hinblick auf ihre kulinarische Verwendung ist sie am ehesten dem Gemüse zuzuordnen. Aber: Was wir umgangssprachlich als Tomate bezeichnen und in der Küche als Gemüse verwenden, ist die rote Frucht der Pflanze. Und diese rote Frucht zählt zu den Beeren. Sie entsteht nämlich, wie bei anderen Obstsorten, aus einer Blüte.
Mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften ist die Tomate also eine Mischung aus Obst und Gemüse: ein sogenanntes Fruchtgemüse, genauso wie Zucchini, Kürbisse oder Melonen.
Tomaten bestehen zu etwa 95 % aus Wasser. Daneben enthalten sie einen Mix aus zahlreichen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, darunter Biotin, Folsäure und Kalium. Dem enthaltenen Farbstoff Lycopin wird außerdem eine antioxidative Wirkung zugeschrieben.
Die ersten Tomaten fanden im 16. Jahrhundert über den Seeweg von Mittel- und Südamerika nach Europa. Die kleinen gelben Früchte hatten äußerlich noch nicht viel mit den heute uns bekannten Sorten gemein. Neben der Bezeichnung “Tomate” – abgeleitet vom aztekischen xītomatl – fanden die Europäer weitere Namen für die ihnen unbekannte Frucht, darunter Goldapfel, Liebesapfel und peruanischer Apfel. Ganz geheuer war sie ihnen nicht: Da man die Tomate aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu anderen Nachtschattengewächsen zunächst für giftig hielt, wurde sie lediglich als Zierpflanze in die Gärten der Oberschicht gesetzt. Auch die Assoziation mit dem Paradiesapfel – jener sinnlich-verbotenen Frucht, die Eva und Adam verführt und ihre Verbannung aus dem Paradies zur Folge hatte – hielt die Menschen zunächst vom Genuss ab. Vor allem Italien fand jedoch Gefallen an der Tomate, die man dort “pomi d’oro” nannte, und wurde damit zum Vorreiter ihrer kulinarischen Verwendung.
Tomaten für jeden Geschmack
“Green Zebra”, “Tigerella”, “Schwarzer Prinz” – schon die Namen wecken die Lust am Genuss.
Inzwischen gibt es rund 3.000 offiziell registrierte Tomatensorten – und fast jedes Jahr wird die Vielfalt um weitere Formen und Farben bereichert, darunter neue Züchtungen, aber auch alte Sorten, die ihr Comeback feiern.
Die Kategorisierung der Sorten erfolgt anhand verschiedener Faktoren. Viele Tomatensorten gehören dadurch zu mehreren Kategorien. Für den Genießer sind besonders interessant:
- Farbe und Farbverteilung
Tomaten gibt es in fast allen Farben des Regenbogens – von gelb über rosa bis schwarz. Daneben gibt es gestreifte, gefleckte, getigerte und marmorierte Varianten.
- Größe
Ob trauben- oder faustgroß: Die Größe hängt von der Zahl der Fruchtkammern ab. Diese reicht von 2-3 bei Kirschtomaten über 3-5 bei normalen und 4-10 bei Ochsenherztomaten.
- Verwendung
Dörren, Snacken, Kochen: Aufgrund ihrer Unterschiede in Konsistenz und Geschmack eignen sich die Tomatensorten für verschiedene Verwendungszwecke.
Tomatensorten
Cherrytomaten
Die kleinen Kugeln wiegen gerade mal 20 g, haben es aber geschmacklich in sich! Sie sind angenehm süß, sodass sie als “Naschtomaten” auch Kinder zum beherzten Zugreifen motivieren. Kirschtomaten können rund, länglich oder als Datteltomaten auch oval sein und erfreuen das Auge mit verschiedenen Farbvarianten wie gelb, orange und natürlich rot. Sie sind ein leckerer Snack und werden auch gerne mit Mozzarella-Bällchen auf einen Spieß gesteckt für eine Fingerfood-Variante des Caprese-Salats.
Cocktailtomaten
Cocktail- und Kirschtomaten gehören zu den sogenannten Rispen- bzw. Strauchtomaten. Sie hängen länger an der Pflanze, sodass sich das süßsaure Aroma in den kleinen Kugeln voll entfalten kann. Sie sind besonders beliebt in Salaten oder als Snack. Cocktailtomaten gibt es in verschiedenen Formen von der runden “Tropical” über “Caprese” mit einem ovalen, pflaumenförmigen Körper bis zu “Licobello”, die an eine Paprika erinnert.
Eiertomaten
Die auch Romatomaten genannten Früchte enthalten wenig Kerne und sind daher besonders zum Einmachen oder für die Herstellung von Sugos und Saucen wie Ketchup geeignet. Das süße, feste Fruchtfleisch schmeckt auch im Salat. Leckere Eier- bzw. Romatomaten kommen vor allem aus dem Mittelmeerraum. Kennzeichnend ist die längliche Form der Früchte.
Fleischtomaten
Fleischtomaten, zu denen auch das “Ochsenherz” (cœur de bœuf) gehört, können bis zu 1 kg auf die Waage bringen. Die großen Früchte haben nur wenig Gallerte, dafür umso mehr Fruchtfleisch. Ausgehöhlt und lecker gefüllt begeistern sie beispielsweise auf dem Grill oder im Backofen. Sie eignen sich außerdem für Saucen, Suppen und Eintöpfe. Um zu vollem Aroma zu reifen, benötigen Fleischtomaten viele Sonnenstunden. Die Sorte “Weisse Schönheit” punktet neben ihrer interessanten Form auch optisch mit ihrer charakteristischen weißen Färbung.
Gelbe und grüne Tomaten
Grüne und gelbe Tomaten bringen zusätzliche Farbe auf den Teller. Es gibt sie in unterschiedlichen Formen und Größen. Die “Green Zebra” beispielsweise ist eine innen wie außen grüne Tomate mit gelben und orangefarbenen Streifen auf der Schale. Die “Green Grape” kommt in der Größe einer Weintraube daher und die “Limetto” besticht als grüne Cherry-Tomate mit einem fruchtig-süßen Geschmack. Gelbe Tomaten sind tendenziell säurearmer als andere Sorten und schmecken süß.
Ochsenherztomate
Mit bis zu 500 g erinnert diese Fleischtomate sowohl in Gewicht als auch Aussehen an das namensgebende Herz eines Ochsen. Sie ist außerdem an der gedrungenen, vielfach gefalteten Fruchtform zu erkennen. Die Früchte sind relativ saftarm. Ochsenherztomaten eignen sich hervorragend für die Verwendung in Saucen und Suppen, aber auch für die ikonische Kombination mit Mozzarella und Basilikum.
Salattomaten
Rund und besonders saftig sind die sogenannten Salat- bzw. Rundtomaten. Der für Tomaten typische, leicht säuerliche Geschmack ist hier besonders ausgeprägt. Wie der Name schon sagt, sind diese roten Leckerbissen ein echter Blickfang im Salat. Aber auch auf Pizza, in Saucen oder Schmorgerichten macht dieser Alleskönner eine gute Figur.
San-Marzano-Tomaten
Diese Tomaten sind nach dem Ort ihrer Herkunft benannt. Aufgrund ihrer Form kennt man sie außerdem als Flaschentomaten. Sie sind weniger saftig als andere Sorten, daher eignen sie sich wunderbar zum Grillen oder zum Kochen von Saucen.
Schwarze Tomaten
Genau genommen ist die Schale eher braun oder violett. Trotzdem sehen diese Perlen mit Namen wie “Schwarzer Prinz” oder “Black Krim” wahrhaft edel aus. Die ursprünglich aus Osteuropa stammende Sorte aus der Gruppe der Fleischtomaten ist besonders saftig und aromatisch. Je nach Sorte schmecken sie süß oder würzig. Mit ihrem dunkelroten bis braunen Fruchtfleisch eignen sich diese Hingucker besonders für den puren Verzehr oder einfach angerichtet mit Salz, Pfeffer und einem sehr guten Olivenöl.
Tipps für Tomatenkauf und -lagerung
Obwohl der Name “Nachtschattengewächs” etwas anderes vermuten lässt, sind Tomaten echte Sonnenanbeter. Und je mehr Sonnenlicht sie bekommen, desto besser schmecken sie. Den Höhepunkt ihres Geschmacks erreichen die farbenfrohen Vitaminkugeln in den sonnigen Monaten von Juli bis Oktober.
Grundsätzlich gibt die Farbe weniger Aufschluss über den Reifegrad einer Tomate als ihr Duft: Er sollte schön aromatisch sein. Das Fruchtfleisch darf noch relativ fest, aber nicht zu hart sein. Sehr weiche und mehlige Früchte haben in der Regel schon viel von ihrem Geschmack verloren. Unregelmäßigkeiten auf der Schale oder leichte Druckstellen sind unbedenklich. Diese Tomaten sollten jedoch zügig verarbeitet werden. Strauch- oder Rispentomaten werden meist mit Strunk verkauft. Achte darauf, dass er noch grün und die Blätter frisch sind.
Einmal in deinem Zuhause angekommen, fühlen sich Tomaten an einem lichtgeschützten Ort bei Temperaturen zwischen 13 und 18 °C am wohlsten. Auch ausreichende Luftzufuhr ist wichtig. Du kannst sie daher offen in einer Schale oder auf einem Tablett aufbewahren. Lege ein weiches Tuch darunter, um Druckstellen aufgrund von harten Auflageflächen zu vermeiden. Bei optimalen Bedingungen halten sie sich je nach Sorte bis zu zwei Wochen. Bei Temperaturen unter 12 °C kann es dagegen passieren, dass die Tomate an Geschmack, Textur und Haltbarkeit verliert. Die Lagerung im Kühlschrank ist daher nicht zu empfehlen. Ausnahme: Sind die Temperaturen im Sommer überall im Haus besonders hoch, dürfen vollreife Tomaten auch in den Kühlschrank, und zwar am besten ins Gemüsefach. Nimm sie eine Weile vor dem Verzehr heraus, damit sie sich wieder akklimatisieren können.
Da Tomaten sehr viel Ethylen abgeben, ist es ratsam, sie getrennt aufzubewahren, weil sie sonst anderes Obst und Gemüse zum Reifen anspornen.
Tomaten werden erst unmittelbar vor dem Verzehr bzw. der Verarbeitung gewaschen. Den Strunk sollte man zumindest bei größeren Tomatensorten entfernen, da er faserig ist und Solanin enthält, was bei übermäßigem Verzehr unter anderem abführend wirken kann. Solltest du bei der Verarbeitung auf eine schimmelige Tomate stoßen: wegwerfen! Durch ihren hohen Wasseranteil verbreiten sich die Sporen schnell im Fruchtfleisch, sodass es mit einem großzügigen Wegschneiden der betroffenen Stelle nicht getan wäre. Auch vom Verzehr unreifer Früchte ist abzuraten. Diese können bei Raumtemperatur an einem sonnigen Plätzchen nachgereift werden.
Willst du deine Tomaten darüber hinaus haltbar machen, kannst du sie entweder trocknen oder einlegen. Dafür werden die Früchte gewaschen, halbiert, ggf. vom Strunk befreit und im Backofen, mit Hilfe eines Dörrgeräts oder im Freien getrocknet bzw. in Essig und Öl eingelegt. Alternativ kannst du Tomaten (insbesondere Flaschen- oder Fleischtomaten) zur Herstellung von Saucen wie Ketchup oder Tomatenmark verwenden. Das Tolle daran: Durch das Experimentieren mit verschiedenen Zutaten kannst du deine ganz persönliche, quasi hauseigene Sauce kreieren und damit Gäste beim nächsten Grillen beeindrucken.
Auch das Einfrieren von geschnittenen oder pürierten Tomaten ist eine mögliche Konservierungsmethode. Praktisch portioniert in kleinen Eiswürfelbehältern kannst du die gefrorene Masse nach Bedarf entnehmen und Saucen oder Gemüsesuppen damit verfeinern. Für Salate oder andere frische Gerichte eignet sich diese Methode dagegen nicht, da Tomaten beim Auftauen eher matschig werden. Tomaten halten sich in gefrorenem Zustand bis zu einem Jahr, verlieren jedoch nach und nach an Aroma.
Tomaten häuten
Wir erklären dir, wie du mit wenigen Handgriffen die Haut vom Fruchtfleisch trennst:
- Entferne den Stielansatz mit Hilfe eines kleinen Messers.
- Ritze die Unterseite der Tomate kreuzweise ein.
- Tauche die Tomate in sprudelnd kochendes Wasser, bis sich die Haut zu lösen beginnt. Dieses sogenannte Blanchieren dauert in der Regel nur wenige Sekunden.
- Ziehe die Tomatenhaut vorsichtig mit einem Messer ab.
- Verarbeite die Tomaten einfach weiter nach Rezept.
Geviertelt, gewürfelt, in Scheiben oder Spalten geschnitten: Egal, in welcher Form deine Tomaten zur Geltung kommen sollen, bei Selgros gibt es das richtige Handwerkszeug dafür. Ob scharfe Allzweckmesser, praktische Gemüsemesser, spezielle Tomatenmesser oder Messer mit gezackter Klinge für den perfekten Schnitt durch harte Schalen – entdecke die große Auswahl an Küchenutensilien bei Selgros! Auch für andere Verarbeitungsmethoden findest du das passende Equipment bei uns, darunter Dörrautomaten, Entsafter und Einkochautomaten.
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